2022 Blindenversammlung mit Wahlen

Schramberg/Seedorf (him) – Erstmals seit Ausbruch der Coronapandemie trafen sich die Mitglieder der Bezirksgruppe Rottweil-Tuttlingen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Württemberg zu einer Versammlung in Präsenz. Auf der Tagesordnung im Gasthaus Rose in Dunningen-Seedorf stand neben den Vorstandsberichten die Wahl eines neuen Vorstands.
Zunächst hatte der Vorsitzende der Bezirksgruppe Anselm Schmid von der Arbeit der Bezirksgruppe in Zeiten der Pandemie berichtet. Der Vorstand habe etliche Anfragen von Behörden, Betroffenen und Medien beantwortet. Der „Schwarzwälder Bote“ beispielsweise habe nach einem Kontakt zu einem Blinden mit Blindenhund gefragt. Schmid erinnerte auch an die „Pollermützenaktion“ in Sulz und Schramberg. Die Familie Witteriede hat in Trossingen ebenfalls Poller mit rotweißen Mützen versehen. Sabine Ludi hatte solche weiß-roten Mützen gestrickt, um darauf hinzuweisen, dass Poller für Sehbehinderte stark kontrastiert sein sollten. Auch über diese Aktion im Juni 2021 hätten die hiesigen Zeitungen berichtet.
Coronabedingt hätten die Delegiertentagung und die Jahreshauptversammlung per Telefonkonferenz stattfinden müssen. Auch das Adventstreffen sei schon fest geplant gewesen, so Schmid. „Doch dann kam die coronabedingte Absage.“
Der Kassenbericht weise ein erfreuliches Plus Euro aus – auch weil die Bezirksgruppe ja keine Veranstaltungen habe organisieren können. Die Einnahmen stiegen auch dank der Richter, die immer wieder Bußgelder an die Bezirksgruppe lenkten.
Eine besondere Ehrung konnte Schmid anschließend vornehmen. Heide Manz ist seit 60 Jahren Mitglied in der Bezirksgruppe und arbeitet seit Jahrzehnten im Vorstand mit. Manz hatte eine Ausbildung zur Stenotypistin gemacht und zunächst in Oberndorf in einer Gardinenfabrik gearbeitet. Nach deren Insolvenz wechselte sie zu Mauser. „Mit dem Einzug des Computers ist dann die Arbeit ausgegangen“, erzählte sie. Die Sachbearbeiter hätten nicht mehr diktiert sondern selbst ihre Texte in den Computer eingegeben. „Am Schluss habe ich als Telefonistin gearbeitet.“ Schmid erinnert an die vielen Geschichten, die Heide Manz verfasst und bei den jährlichen Weihnachtsfeiern vorgetragen hatte.
Für 25 Jahre Mitgliedschaft ehrte Schmid auch Erich Grützmacher und überreicht ihm einen Gutschein. Grützmacher lebt und arbeitet seit vielen Jahren bei der Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn.
Neuwahlen
Weil Anselm Schmid altersbedingt nicht wieder als Vorsitzender antreten wollte, wählten die anwesenden 16 wahlberechtigten Mitglieder unter Anleitung von Arne Jöns, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg, einen neuen Bezirksvorstand.
In geheimer Wahl erhielt der Trossinger Physiotherapeut Bernd Witteriede eine große Mehrheit. Der 58-Jährige dankte für das Vertrauen und nahm die Wahl an.

Bernd Witteriede

Bildbeschreibung: Der neue Vorsitzende Bernd Witteriede Foto: Martin Himmelheber (him)
Für den Stellvertreterposten fand sich kein mehrheitsfähiger Kandidat, sodass dieser Posten bis zur nächsten Versammlung unbesetzt bleibt. Zur Delegierten wählt die Versammlung Heide Manz und Sigbert Leichtle wurde Ersatzde-legierter. Ingo Feldt wird Beisitzer.
Jöns wünschte dem neu gewählten Gremium viel Erfolg.
Nach dem Ende des offiziellen Teils gab es ein gemütliches Beisammensein mit Rindergulasch, Spätzle, Pommes und Salat.

Verfasser: Martin Himmelheber