Auftakt zum Studierendenwettbewerb „Mühlburger Feld“: Barrierefreies Bauen beginnt im Kopf
Karlsruhe, 24. Oktober 2025 – Unter dem Motto „Mühlburger Feld – inklusiv gedacht – der Umbau beginnt im Kopf“ fand im Peter-und-Paul-Gemeindezentrum in Karlsruhe die feierliche Auftaktveranstaltung zum Studierendenwettbewerb für barrierefreies Bauen im Bestand statt.
Eingeladen hatte der Dachverband für Integratives Planen und Bauen (DIPB) Stuttgart, der Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg e. V., die Architektenkammer Baden-Württemberg und der Landesverband Selbsthilfe Körperbehinderter Menschen Baden- Württemberg e.V. (LSK). Es kamen 82 Studierende und zeigten Ihr Interesse am Thema und dessen Wichtigkeit.
Gemeinsam für eine inklusive Baukultur
Das Kolloquium markierte den offiziellen Startschuss für den interdisziplinären Wettbewerb, der Studierende der Architektur dazu einlädt, kreative und realitätsnahe Konzepte für die inklusive Umgestaltung des Karlsruher Stadtteils Mühlburger Feld zu entwickeln. Im Fokus steht dabei die Frage, wie bestehende bauliche Strukturen so weiterentwickelt werden können, dass sie allen Menschen – unabhängig von Alter, Mobilität oder Sinneseinschränkungen – gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.
Selbsterfahrung als Schlüssel zur Empathie
Ein zentrales Element der Veranstaltung war die praxisnahe Selbsterfahrung: Die Teilnehmenden konnten am eigenen Körper erleben, was es bedeutet, mit Einschränkungen mobil zu sein. Ob mit Rollstuhl, Rollator, Blindenlangstock, Simulationsbrillen oder einem Altersanzug – die Übungen öffneten Augen und Herzen für die alltäglichen Herausforderungen, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert sind. Diese eindrucksvolle Erfahrung sensibilisierte nicht nur für Barrieren im öffentlichen Raum, sondern auch für die Bedeutung einer vorausschauenden, inklusiven Planung.
Impulse, Austausch und Perspektiven
In Fachvorträgen und Diskussionsrunden beleuchteten Expertinnen und Experten aus Architektur, Stadtplanung, Inklusionsarbeit und Selbsthilfe die vielfältigen Aspekte des barrierefreien Bauens im Bestand. Dabei wurde deutlich: Inklusion ist kein Zusatz, sondern ein Qualitätsmerkmal zukunftsfähiger Architektur. Der Wettbewerb bietet jungen Planerinnen und Planern die Chance, innovative Ideen zu entwickeln und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Ein starkes Zeichen für gelebte Teilhabe
Die Auftaktveranstaltung war geprägt von Offenheit, Dialog und dem gemeinsamen Ziel, Barrieren nicht nur baulich, sondern auch in den Köpfen abzubauen. Sie setzte ein starkes Zeichen für eine inklusive Baukultur, die Vielfalt als Bereicherung versteht – und zeigte eindrucksvoll: Der Umbau beginnt im Kopf.
Nun dürfen wir auf die Entwürfe/Pläne und den weiteren Verlauf gespannt sein.

Bildbeschreibung: die Gruppe der Studierenden, von hinten zu sehen, sitzen in Reihenbestuhlung vor der Bühne mit der Leinwand auf der sie herzlich willkommen geheißen werden, den Logos der Organisatoren und Unterstützer sowie einer städtebaulichen Grafik. Links an der Fensterfront steht Frau Martina Kirsch von der Architektenkammer BW, rechts davon steht der Referent Peter Krauss vom DIPB im weißen Hemd. Foto: Helmut Müller (DIPB)
Mit der freundlichen Unterstützung von:
vbw Die Wohnungswirtschaft Baden-Württemberg
Wüstenrot Stiftung
Verfasser: Ralf Müller
(erstellt am 03.11.2025)