21.12.2010: DBSV unterstützt Unterschriftenaktion der Stiftung „taubblind leben“

Liebe Leserinnen und Leser,

taubblinde Menschen haben in fast allen Lebensbereichen einen Assistenz-, Hilfsmittel- und Förderbedarf, der sich von dem blinder und gehörloser Menschen wesentlich unterscheidet. Das geht aus einem Gutachten hervor, das der Gemeinsame Fachausschuss Hörsehbehindert / Taubblind (GFTB) kürzlich veröffentlicht hat. Darin fordern der DBSV und weitere angeschlossene Verbände unter anderem, dass taubblinde Menschen Anspruch auf persönliche Assistenz im Umfang von 20 Stunden pro Woche haben, dass spezielle Hilfsmittel entwickelt werden und dass ein Taubblindengeld eingeführt wird, das den Bedarf an behinderungsbedingten Aufwendungen deckt.

Weiterlesen: 21.12.2010: DBSV unterstützt Unterschriftenaktion der Stiftung „taubblind leben“

30.11.2010: Spaziergang durch die ewige Dunkelheit

Wolfgang Müssig ist seit fast zehn Jahren blind. Zusammen mit LKZ-Redakteurin Janine Damm ist er über den Weihnachtsmarkt gebummelt. (Foto: Ramona Theiss)

 

 

 

 

 


Riechen, Fühlen, Schmecken: Ein Bummel mit dem blinden Wolfgang Müssig über den Ludwigsburger Weihnachtsmarkt

Mit seinen Fingern fährt Wolfgang Müssig am Stand mit afrikanischen Dekorartikeln vorsichtig über den Schweif einer Zebra-Skulptur aus Holz. „Ist das Handarbeit?“, fragt der 38-Jährige. „Ja“, erwidert der Verkäufer. „Respekt“, kommentiert Wolfgang Müssig, „sehr filigrane Arbeit, sehr detailgetreu.“ Der Verkäufer hat die Begeisterung für die aus einem Holzscheit geschnitzten Tiere bemerkt und macht ihn auf eine 1,80 Meter große Giraffe aufmerksam. „Die schaue ich mir mal an“, sagt Wolfgang Müssig.

Weiterlesen: 30.11.2010: Spaziergang durch die ewige Dunkelheit

20.11.2010: Blind - wenn jeder Weg im Dunkeln liegt

TROSSINGEN - Seit fast 34 Jahren ist die Trossingerin Anna Kupferschmid blind. Erledigungen ohne Begleitung sind für sie deshalb mit besonderen Schwierigkeiten verbunden. Eine Mobiltiätsschulung mit Trainerin Anjo Malice-Scheidler soll die 74-jährige Frau jetzt unabhängiger, flexibler und selbständiger machen.

Es ist dunkel, stockdunkel. Ich sehe nichts, gar nichts. Ich bin blind. Hilflos taste ich mit dem Blindenstock umher und versuche, mich zu orientieren. Vergebens. Immer wieder stoße ich auf Hindernisse und habe keine Ahnung, welche es sind. Weder kann ich ertasten, wo ich bin, noch kann ich hören, in welcher Richtung die Autos in der Hauptstraße an mir vorbeirauschen.

„Wo sind wir? Was hören Sie?“

Weiterlesen: 20.11.2010: Blind - wenn jeder Weg im Dunkeln liegt

13.10.2010: Tipps für hilflose Helfer - der "Blinden-Knigge"

Anlässlich des "Internationalen Tag des Weißen Stockes" der Vereinten Nationen am 15. Oktober geben drei Selbsthilfeorganisationen Tipps für den Umgang mit blinden Menschen.
Ganz wichtig: Hilfe immer erst mündlich anbieten und dann leisten – denn wer wird schon gern ohne Vorwarnung am Arm genommen und über die Straße gezogen, wenn er doch eigentlich nur aufs Taxi wartet? Zweitens sollte man blinden Menschen Wege am besten so beschreiben, als würde man mit ihnen telefonieren, aus "da" und "dort" wird also "links" und "rechts".
Es ist übrigens nicht nötig, mit blinden Menschen besonders laut zu sprechen oder gar über eine Begleitperson mit ihnen in Kontakt zu treten – sie sehen zwar nichts, aber ihr Gehör funktioniert zumeist völlig normal. Und um die Wortwahl sollte man sich nicht allzu viele Gedanken machen – auch Blinde sagen: "Schön, Dich zu sehen!"
Absender der "Tipps für hilflose Helfer" sind der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband, der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf und PRO RETINA Deutschland. Die drei Selbsthilfeorganisationen veranstalten mit fünf weiteren Organisationen die Woche des Sehens, siehe unten.

Weiterlesen: 13.10.2010: Tipps für hilflose Helfer - der "Blinden-Knigge"

14.10.2010: Weißer Stock weist Blinden den Weg

Das Foto zeigt zwei blinde Männer mit dem weißen Stock

(Ravensburg/Weingarten/sz) Im Straßenbild trifft man nicht selten auf blinde oder stark sehbehinderte Menschen, die sich mit Hilfe eines langen weißen Stocks ihren Weg ertasten. Sie bewegen sich erstaunlich sicher. Doch wenn plötzlich ein ungeahntes Hindernis auftaucht, fällt ihnen die Orientierung schwer und sie sind froh, wenn ihnen jemand den Weg weist.

Von unserem Mitarbeiter Anton Wassermann

Diese Erfahrung mussten in den vergangenen Wochen Maria und Hans Jürgen Pahl oft machen, wenn sie in Weingarten Einkäufe erledigten. Dort geht der Umbau der Fußgängerzone jetzt in seine Endphase. Derzeit bekommt der Löwenplatz einen neuen Belag. Bauzäune und Berge noch unverlegter Pflastersteine säumen dort den Weg. „Wenn wir in ein Geschäft wollten, das nur über einen schmalen Brettersteg erreichbar war, taten wir uns schon schwer“, erzählt das Ehepaar, das sich seit vielen Jahren im Verband der Blinden und Sehbehinderten engagiert.

Weiterlesen: 14.10.2010: Weißer Stock weist Blinden den Weg

11.10.2010: Anhörung zu Reform der Rundfunkgebühren: DBSV positioniert sich zur geplanten Abschaffung der Gebührenbefreiung

Liebe Leserinnen und Leser,

heute fand in Berlin eine Anhörung zu der für Januar 2013 geplanten Reform der Rundfunkgebühren statt. Im Zuge der Umstellung von einer Geräte- auf eine Haushaltsabgabe soll die Gebührenbefreiung für behinderte Menschen gestrichen werden. Stattdessen ist in den Plänen der Rundfunkkommission der Länder ein ermäßigter Beitrag in Höhe von monatlich sechs Euro (anstelle von 18 Euro) vorgesehen.

Weiterlesen: 11.10.2010: Anhörung zu Reform der Rundfunkgebühren: DBSV positioniert sich zur geplanten...

23.07.2010: Medien im Dunkeln

Vor der Computertastatur liegt eine Braille-Zeile zum Auslesen der Brailleschrift; mit einer Händen liest eine Person gerade einen Text. (Foto: Birgit Guggi)

Das digitale Medienzeitalter eröffnet uns unzählige Möglichkeiten. Doch wie gehen eigentlich blinde Menschen mit den neuen Medien um?

Der Bildschirm des Computers ist schwarz. Trotzdem sitzt ein junger Mann im gestreiften T-Shirt vor dem Gerät und tippt heftig auf der Tastatur. "Ich suche gerade eine Zugverbindung für meine Fahrt nach Hause", erklärt der 18-jährige Carlo. Er ist blind. "Vollblind. Von Geburt an." Durch eine Netzhautablösung konnte er nie sehen. "Ich sehe auch keine Schatten." Auf die Frage nach seiner Blindheit reagiert Carlo aber gelassen. "Für mich ist das kein Problem. Es ist viel schwieriger, wenn man erst später erblindet, weil man weiß wie es vorher war. Für mich ist das normal."

Weiterlesen: 23.07.2010: Medien im Dunkeln

16.07.2010: Blinde „hören“ die „Schwäbische Zeitung“

Maria und Hans-Jürgen Pahl hören das akustische Lokalblatt der Schwäbischen Zeitung auf dem Abspielgerät an.

(RAVENSBURG/ako) Die „akustische Lokalzeitung“ der „Schwäbischen Zeitung“ feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Bei der Jubiläumsveranstaltung am heutigen Samstag werden vor allem die ehrenamtlichen Vorleser vom Seniorentreff geehrt. Mit dabei ist auch Oberbürgermeister Daniel Rapp.

Seit 1985 erscheint wöchentlich die akustische Zeitung mit Auszügen aus den Lokalteilen der Schwäbischen Zeitung. Maria Pahl, Kontaktperson der Schussentaler Kreisrundschau, erzählt, wie es zu den Anfängen kam: „Die akustische Version ist für blinde oder stark sehbehinderte Menschen gedacht. Während man im Fernsehen und Internet problemlos Nachrichten aus aller Welt mitkriegt, so dauert es, bis wir etwas über die lokalen Ereignisse in Erfahrung bringen. Daher hatten wir den Wunsch, dass uns doch Jemand die Zeitung vorlesen möge, damit wir wenigstens auszugsweise die Lokalnachrichten mitkriegen könnten.“ Zu Anfang stand man jedoch vor dem Problem, wer die Zeitung vorlesen sollte, so Maria Pahl.

Weiterlesen: 16.07.2010: Blinde „hören“ die „Schwäbische Zeitung“

07.06.2010: Wenn aus Buchstaben Punkte werden

ESSLINGEN: Ausstellung am Sehbehindertensonntag im Alten Rathaus - Verband fordert mehr Rücksicht und Anerkennung

In Deutschland gibt es nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO eine Million sehbehinderte Menschen. Im Rahmen eines Aktionstages wurden gestern bundesweit Aktionen durchgeführt, um auf die Bedürfnisse von Sehbehinderten und Blinden aufmerksam zu machen. In Kooperation mit den Kirchen hatte die Bezirksgruppe Esslingen des Blinden- und Sehbehindertenverbandes (BSV) Ost Baden-Württemberg zu einer Ausstellung in die Schickardthalle des Alten Rathauses eingeladen.

Weiterlesen: 07.06.2010: Wenn aus Buchstaben Punkte werden