Telefonaktion des Blinden- und Sehbehindertenverbandes 2021

Im Rahmen der „20. Woche des Sehens“ bot der Blinden- und Sehbehinder-tenverband Heilbronn eine Telefonaktion für interessierte Menschen an.
Die Leser und Hörer der Heilbronner Stimme hatten die Gelegenheit, in der Zeit von 15:30–18:00 Uhr die vier Experten zu allen Fragen, die durch eine Seheinschränkung auftreten können, anzufragen.
Den Fragen stellten sich:
Petra Biermann, Orthoptistin SLK Klinik Heilbronn
Bianka Haacker, Sozialberaterin beim Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg
Dr. Claudia Happel, Fachärztin für Augenheilkunde
Wolfgang Heiler, Bezirksgruppenleiter Blinden- und Sehbehindertenverband Württemberg, Heilbronn
Einige Fragen wurden auch schriftlich an die Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gesendet.
Schwerpunkthemen bei den Hörerfragen waren die praktische Anwendung bzw. der Bedarf von Hilfsmitteln wie menüsprechende Festnetz- und Mobilte-lefone, die Mobilitätslücken im ÖPNV und die digitalen Weiterentwicklungen, welche Menschen mit Seheinschränkung oftmals vor große Barrieren stellen.
Einige Anrufer interessierten sich für Sehhilfen oder Softwarelösungen, um weiterhin den PC bedienen zu können. Kantenfilterbrillen können die Augen bei extremer Lichtempfindlichkeit schützen und die Kontraste steigern, der Einsatz und die Testphase sollte vom Augenarzt oder Optiker überwacht wer-den.
Zum weiten Feld der Augenerkrankungen standen Fragen zur Diagnose und Möglichkeiten der Therapie im Fokus. Die Gelegenheit wurde für eine Zweit-meinung oder für vertiefende Fachfragen genutzt. Beispielsweise wurde nach Tränenersatzmitteln und deren Einsatzmöglichkeiten gefragt.
- Möglichkeit der Sehschärfebestimmung bei schwer behinderten Angehörigen
- Fragen zum Umgehen einer Nahbrille bei einsetzender Altersweitsichtigkeit
- Fragen zu Alternativen zur Tropftherapie bei Glaukom
- Fragen zu Möglichkeiten verschiedener Kunstlinsen bei Kataraktoperation
- Fragen zur allgemeinen Lebensführung zur Vermeidung von Augenkrank-
heiten
- Fragen zur altersbedingten Makuladegeneration und OCT-Übernahme als
Screening durch die GKV bzw. IGeL-Aufklärung
Zum rechtlichen Bereich kamen Fragen zum Anspruch auf einen Pflegegrad und der Abhängigkeit zum Blindengeld, sowie die Beantragung des Schwer-behindertenausweises für Menschen mit einer Seheinschränkung.

Die Mitwirkenden aus den verschiedenen Beratungsstellen stehen selbstver-ständlich auch weiterhin für die Fragen der Ratsuchenden bereit:
Petra Biermann, Orthoptistin im SLK-Klinikum HN, 07131/ 49 31 421,
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Bianka Haacker, Sozialberatung BSV W, 0711/ 2 10 60 -0,
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Wolfgang Heiler, BSV Heilbronn, 07131/ 56 20 100,
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Dieter Müller, Blickpunkt Auge Heilbronn, 07131/ 20 56 102,
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Der Blinden- und Sehbehindertenverband Heilbronn wird in den nächsten Mo-naten an seinem Standort im Beratungshäusle am Sonnenbrunnen, Schulun-gen und Einweisungen zu verschiedenen Hilfsmitteln anbieten. Darunter wer-den sich Telefone im Festnetz- und Mobilnetzbereich, Daisy-Player oder ein-fach zu bedienende Diktiergeräte befinden. Unterstützung für weitere Hilfs-mittel auf Anfrage.
Für PC-Einweisungen unter Einbeziehung spezieller Software für Sehbehinder-te wird ein gesondertes Schulungsangebot gestartet.
Grundsätzlich besteht nach wie vor großer Grundberatungsbedarf für Men-schen mit einer Sehbeeinträchtigung und deren Angehörigen.
Das Angebot einer Schulung für Orientierung und Mobilität, um selbständig seinen Alltag zu bewältigen, ist selten bekannt. Wie nutze ich die Einrichtun-gen im öffentlichen Verkehrsraum oder welcher Nutzen bietet ein für Men-schen mit einer Seheinschränkung oder Erblindung angepasster PC?
Diese und andere Aspekte werden in einer unabhängigen Grundberatung zu-sammen erarbeitet und beleuchtet. Danach kann sich jeder seine passenden Hilfsmittel und Schulungen zusammenstellen, die eine selbständige und un-abhängige Alltagsführung erlauben.

Wolfgang Heiler