Schulung der Busfahrer in Bietigheim

Am 20.03.2024 fand eine Schulung von Busfahrern der Firma Spillmann statt. Diese wurde vom BSV Württemberg e.V.,Barrierefrei Bietigheim e.V. und der Firma Spillmann Bietigheim durchgeführt .
Es ging darum die Busfahrer im Umgang mit mobilitätseingeschränkten und gehandicapten Menschen im Personennahverkehr zu schulen. Der Verein aus Bietigheim schulte im Umgang von Personen im Rollstuhl und Rollator Benutzern.
Es wurde auf die Notwendigkeit des richtigen Anfahrens der Bushaltestelle hingewiesen.
Es ergeben sich nämlich ansonsten unüberwindbare Hindernisse für diesen Personenkreis durch den zu großen Spalt zwischen Bordstein und Buseinstieg.
Beider Schulung wurde klar das ein 18 cm (22 cm wären besser) hoher umgebauter barrierefreier Bussteig/Haltestelle (Kasseler Bord) hiervon Vorteil ist denn der Busfahrer braucht hierbei nicht befürchten mit dem Bus hängenzubleiben und wenn der Bus auf der Seite abgesenkt wird ist ein erleichterter Zustieg möglich. Je weiter dieser Spalt an den Haltestellen ist desto öfter muss der Busfahrer aussteigen und behilflich sein oder das Zustiegsbrett / die Rampe ausklappen (von Hand).
So ergibt sich je besser der Fahrer die Haltestelle anfährt umso schneller kann er seine Fahrt fortsetzen.
Das gleiche gilt für Blinde und hochgradig Sehbehinderte. Diese haben ein deutlich taktil zu ertastendes Aufmerksamkeitsfeld (Bodenindikatoren) an der Haltestelle die auch das Einstiegsfeld darstellen von Blinden und hochgradig Sehbehinderten für den Busfahrern.

Darauf wies Herr Müller hin (selbst erblindet) .Er ist Leiter der Bezirksgruppe Ludwigsburg des BSVW und auch Mitglied im Vorstand des BSVW (Beauftragter für Barrierefreiheit, Umwelt und Verkehr). Der Busfahrer muss dies beachten denn sonst gefährdet er den Blinden oder sehbehinderten Fahrgast. Durch das nicht richtige Halten an dem Punkt kann sich der visuell eingeschränkte oder gar erblindete Fahrgast verletzen.
Die Stadt Bietigheim hat sehr viel Geld in die Hände genommen um die Bushaltestellen barrierefrei umzubauen und für einen verletzungsfreien und sorgsamen Umgang mit mobilitätseingeschränkten Mitbürgern zu sorgen. Viele Bushaltestellen wurden an die Straßen kante vorgezogen so das keine Haltebuchten hierbei mehr gegeben sind.
Der Lerneffekt aus dieser Aktion ist ,das wenn richtig an die Haltestelle gefahren und gehalten wird, und ein sorgsamer Umgang mit Behinderten gewährleistet wird ergibt sich sogar ein Zeitvorteil/Ersparnis für das Busunternehmen .Zudem ist es auch im Sinn einer behindertengerechten und barrierefreien Mobilität und Gemeinschaft im sozialen Miteinander in der Stadt Bietigheim.
Da die Firma Spillmann 40 neue Fahrer hat wird die Schulung am 27.02. und 05.03. wiederholt damit alle Busfahrer in den Genuss der lehrreichen und nützlichen Schulung kommen.
Zusammenfassend für alle Teilnehmer der Schulung hier noch mal im Überblick :
-Notwendig für einen barrierefreien Einstieg in ein Fahrzeug (Bus) ist ein geringer Höhenunterschied und ein geringer Spalt von 4 bis maximal 5 cm zwischen dem Fahrzeug und dem Gehweg (Haltestelle).
-Bodenindikatoren helfen blinden und sehbehinderten Menschen gleichermaßen sich zu orientieren. Sie lassen sich mit dem Langstock fühlen/ertasten.
-Sehbehinderte und blinde Menschen/Fahrgäste müssen durch Blindenleitlinien (Bodenindikatoren) zum Einstieg (an die Fahrertür) geführt werden um eine Kommunikation mit dem Fahrer des Buses zu ermöglichen. Der Einstieg ist durch ein Einstiegsfeld markiert .An sogenannten Mehrfachhaltestellen muss über das Fahrziel optisch und akustisch informiert werden (Fachsprache 2 Sinne Prinzip).
-Als sehr nützlich in diesem Zusammenhang haben sich auditive Fahrgastinformationssysteme bewiesen. (Nicht nur für Blinde und Sehbehinderte)
-Barrierefreiheit geht uns alle an, denn jeder ob behindert oder nicht möchte mobil sein und selbstständig ohne fremde Hilfe von Punkt A nach Punkt B kommen.
Siehe UN Behinderten Rechts Konvention und Landesgleichstellungsgesetz des Landes Baden Württemberg.

Verfasser : Ralf Müller